Ende Oktober 2023 feiern wir wieder den eidgenössischen Dank-, Buss- und Wahltag: Aus des Volkes Mitte werden die Hocherhabenen erwählt. Und da drängt es den bekannten Berner Polit-Satiriker Heinz Däpp dazu, den Herrlichen, die in der feierlichen Wahlkampf-Liturgie parlamentarische Absolution erlangen, seinen Segen zu erteilen.
Genüsslich persifliert Däpp, wie Parteien das Blaue vom Himmel herab versprechen, wie Kandidierende ihre Vortrefflichkeit preisen, wie die Wählenden dann die einen wählen, aber bald merken müssen, dass sie besser die andern gewählt hätten. Däpp, der Alt-Achtundsechziger, kommentiert aus nonkonformer Warte. Bürgerliche können über sich selber lachen, was erwiesenermassen befreiend wirkt. Auch den Linken und Grünen bleibt entlarvende Selbsterkenntnis nicht erspart. Und jene, die sich in der nach rechts gerutschten Mitte sonnen, müssen merken, dass es schwierig ist, den Pelz zu waschen, ohne ihn nass zu machen. Bei der allvierjährlichen politischen Nabelschau bleibt es das Geheimnis der Schweiz, dass es ihr gelingt zu bleiben, wie sie ist, und dass wir Bürgerinnen und Bürger weiterhin frohgemut im Morgenrot daher treten können.
Däpp verkehrt den Bierernst im Wahlkampf zur Lachnummer im Wahlzirkus. Seine Wahlen sind ein vergnügliches Korrektiv zu den Qualen der Parteistrategen. Humor, sagt er, schütze vor übersteigertem Selbstwertgefühl und anderem unanständigem Benehmen.
Wir offerieren einen kleinen Apéro nach dem Anlass!